Ich war wieder mal in meiner Herzens-Stadt Miami Beach. Ich versuche hier mal zu beschreiben, was die Menschen in „meinem Miami“ so besonders macht.
1. Die Lässigkeit und Sportkultur
In Miami Beach keinen Sport zu machen würde selbst dem schlimmsten Sportmuffel schwer fallen!
Es ist für mich ein Privileg, ganz früh morgens am Pier entlang zu laufen. Der South Pointe Park ist geradezu ein Mekka für Läufer, Walker, Radler, Skater. Auf der langgezogenen Rasenfläche oder auf dem Holzdeck kann man den Yogagruppen oder den Personal Trainern und Ihren schwitzenden Schülern zuschauen oder natürlich selbst Sport machen. Es lohnt sich auch immer den fitnessverrückten Jungs am berühmten Outdoor Fitness am Ocean Drive zuzuschauen. Körperkult pur!
Laufen am South Pointe Pier
South Pointe Pier
Fitness im South Pointe Park
Outdoor Fitness am Ocean Drive
Die Sportkultur ist aber auch sonst allgegenwärtig. Ich glaube, es ist nur in Miami normal im Fitness Outfit seinen Alltagserledigungen nach zu gehen.
2. Die Hundeliebe der Bewohner
„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.“
Dieser Satz von Mahadma Gandhi schwirrt mir als Tierfreund immer im Kopf herum – ganz besonders in Miami. Ich vermute auf jeden Einwohner kommt statistisch mindestens ein Hund.
Die Hunde sind hier sehr gut erzogen, folgen ihren Besitzern (Moms and Dads wie sie hier genannt werden) aufs Wort und haben – so scheint es mir – eine starke emotionale Bindung. Es gibt genug Dogparks und Auslauf für die geliebten Vierbeiner.
Shoppingtour mit Hund
Hund mit Stiefeln im South Pointe Hundepark
Auf der Gay Pride
Am besten im Doppelpack
3. Die emphatische Lebensfreude
Die Herzlichkeit und Fürsorge für die Mitmenschen ist hier wirklich zu spüren. Amerika Hasser werfen dem Land und seinen Bewohnern reine Oberflächlichkeit vor. Doch was macht den introvertierten Deutschen zum tiefgründigen Intellektuellen?
Es sind die kleinen, schöne Gesten, die mir immer wieder auffallen, so wie gerade wieder bei meinem letzten Aufentalt erlebt: da winkt dich der Busfahrer grosszügig durch – weil du heute nicht mal 2 Dollar Bargeld mit dir führst. Fragt der ganzkörper tätowierte Yogalehrer die ältere Supermarkt Kassiererin ob es denn heute Ihrem Rücken besser geht und gibt den Rat immer achtsam mit sich und dem eigenen Körper umzugehen. Da ist die betagte Dame die stolpert und gleich mindestens 10 umstehende Passanten springen und ihr aufhelfen.
Keiner schämt sich hier Manieren zu besitzen. Beim Buseinstieg drängeln keine Kids, sie lassen ältere Personen und Behinderte vor. Im Flugzeug geht es ohne Worte Sitzreihe für Sitzreihe aus dem Flieger. Warum nochmal zerren wir Europäer immer direkt nach der Landung unser Gepäck aus dem Fach und quetschen uns in den Gang?
Auf einer Sundowner Party im Mondrian Hotel mit Wanderschuhe und Funktionshose geraten? Kein Grund sich fehl am Platz zu fühlen. Es ist hier wirklich jedem völlig egal was der andere trägt, hat oder gerade zur Schau stellt. Es wirkt auf mich so, als ist in Miami Beach genug Platz für jeden sein Hauptdarsteller im eigenen Film zu sein.
Partylocation Mondrian Hotel
Partygäste
Fuhrpark im Mondrian Hotel
Ferrari in der Collins Road
Gay Pride Umzug
Daher sind hier auch viele sehr zeigefreundlich was alle schönen Dinge des Lebens angeht. Bentleys, Maseratis, Ferraris an jeder Ecke. Die Uhren sind gerne von Hublot oder Audermars Piguet. Brüste sind aus Silikon, die Mähne eingewebt und Nägel künstlich – aber: die Lebenslust echt!
Die Währung ist hier ganz einfach gelebte Toleranz und pure Lebensfreude! Ich sauge dieses Miami-Gefühl in mir auf und versuche es so lange wie möglich zu konservieren.
Weiter geht es hier noch einen Teil 2, in dem ich meine Liebe zum Art Deco Viertel beschreibe.